
Taktische Aufklärung neu gedacht: Informationstag an der UniBw M
8 Juli 2025
Am Informationstag „Taktische Aufklärung mit multi- und hyperspektraler Sensorik auf Kleindrohnen“ am 1. Juli 2025 auf dem Campus der UniBw M dreht sich alles darum, das Unsichtbare sichtbar zu machen. Initiiert von Prof. Peter Stütz vom Institut für Flugsysteme erhalten über 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Forschung, Bundeswehr und Industrie praktische und theoretische Einblicke in die aktuelle Drohnentechnologie.
Ob im Ukraine-Krieg oder im Nahen Osten: Unbemannte Luftfahrzeuge (Unmanned Aircraft Systems, UAS) wie Drohnen tragen heutzutage maßgeblich zur Informationsgewinnung über den Gegner – also zur Aufklärung – bei. Insbesondere Kleindrohnen mit intelligenter Sensorik werden immer wichtiger: Sie sind vielseitig und flexibel einsetzbar, gleichzeitig aber schwer zu erkennen. Im Einsatzgebiet bieten sie daher taktische Vorteile.
Multi- und hyperspektrale Sensorik kommt auf Kleindrohnen zum Einsatz, um aus der Luft genaue Informationen über Materialien, Gegenstände oder das Gelände zu gewinnen. Denn: Im Vergleich zu herkömmlichen Kameras, die die Farben Rot, Grün und Blau erfassen, nehmen multi- und hyperspektrale Sensoren deutlich mehr Farbbereiche wahr. Informationen, die mit dem bloßen menschlichen Auge nicht erkennbar sind, werden somit im Bild sichtbar. Kleindrohnen erkennen anhand der multi- und hyperspektralen Sensorik beispielsweise Minen im Untergrund oder stellen fest, ob sich hinter einem Busch nicht eigentlich ein getarntes Fahrzeug verbirgt, indem sie Abweichungen auf dem Boden identifizieren.
Informationstag mit Vorträgen und Demonstration
Peter Stütz, Professor für Luftfahrttechnik am Institut für Flugsysteme der UniBw M, forscht im Rahmen des 1dtec.bw-geförderten Projekts MissionLab und des Projekts AIRSIM mit seinem Team an autonomen Systemen.
Am 1. Juli 2025 lud er über 50 Expertinnen und Experten aus Forschung, Bundeswehr und Industrie zum Informationstag „Taktische Aufklärung mit multi- und hyperspektraler Sensorik auf Kleindrohnen“ an die UniBw M ein.
„Die aktuellen Verbesserungen hinsichtlich Leistungsfähigkeit, Verarbeitungsgeschwindigkeit und Formfaktor dieser Sensortechnik erlauben mittlerweile ihre Verwendung auf kleineren Gefechtsfelddrohnen. In Verbindung mit KI-unterstützten Informationsverarbeitungsmethoden kann so ein deutlicher Fortschritt im Bereich der Informationsüberlegenheit erzielt werden“, erklärt Prof. Stütz zur Aufklärung durch multi- und hyperspektrale Sensorik auf Kleindrohnen.
Neben wissenschaftlichen Vorträgen zur Sensortechnologie und Einsatzszenarien beinhaltete das Programm auch eine Demonstration von Drohnen- und Sensorsystemen auf dem Gelände der UniBw M.
Titelbild: Über 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Forschung, Bundeswehr und Industrie besuchen den Informationstag. Linda Eckel (l.), Mitarbeiterin am Institut für Flugsysteme, weist eine Gruppe auf dem Versuchsgelände der Universität in das hyperspektrale Experimentalsystem ein (© Universität der Bundeswehr München/Siebold)
1 Das dtec.bw – Zentrum für Digitalisierungs- und Technologieforschung der Bundeswehr – ist ein von beiden Universitäten der Bundeswehr gemeinsam getragenes wissenschaftliches Zentrum und Bestandteil des Konjunkturprogramms der Bundesregierung zur Überwindung der COVID-19-Krise. Mit der Aufnahme in den Deutschen Aufbau- und Resilienzplan (DARP) wird dtec.bw von der Europäischen Union – NextGenerationEU finanziert.