Ideenwettbewerb lädt zu „Perspektivenwechsel“ an der UniBw M ein

28 Juli 2025

Mit dem Ideenwettbewerb „Wir an der UniBw M“ fördert die Universität der Bundeswehr München Projekte, die die Campuskultur bereichern und das Wir-Gefühl auf dem Campus stärken. Der erste Platz ging 2025 an Leutnant Annika P., Management und Medien-Studentin an der UniBw M. Im Interview erklärt sie die Idee hinter dem Projekt „Perspektivenwechsel“ und blickt zurück auf ihre ganz persönlichen Highlights an den drei Projekttagen.

Der Ideenwettbewerb, den der gemeinnützige Verein Freundeskreis der Universität der Bundeswehr München e. V. und die zivile Gleichstellungsstelle im Herbst 2024 ausgeschrieben haben, ist auf großes Interesse gestoßen. Elf Vorschläge und Projektideen aus unterschiedlichen Bereichen der UniBw M haben die Jury erreicht - drei davon erhielten eine Förderung des Freundeskreises und wurden beziehungsweise werden 2025 umgesetzt.

Zivil trifft Militär: Brückenbauen durch „Perspektivenwechsel“

Leutnant Annika P., Management und Medien-Studentin an der UniBw M und ihre Teammitglieder reichten erfolgreich das Konzept für das Projekt „Perspektivenwechsel“ ein. Die Umsetzung erfolgte im Rahmen von drei Erfahrungstagen, zu denen alle Unimitglieder eingeladen waren, im Mai und Juni 2025 zu den Themenschwerpunkten „Forschung trifft Bundeswehr“, „Sportliche Synergien“ und „Die Bundeswehr und ich“.

Im Rahmen des ersten Projekttags „Forschung trifft Bundeswehr“ gab es unter anderem eine Ausstellung zu Forschungsprojekten im militärischen und zivilen Bereich, einen AR/VR-Workshop (Augmented Reality/ Virtual Reality) sowie eine Networking-Session. Am zweiten Projekttag „Sportliche Synergien“ stand besonders das Thema Inklusion im Fokus: Zu den inklusiven Sportangeboten zählte etwa ein Hindernis-Parcours, den Teilnehmende mit zugebundenen Augen absolvieren konnten, oder eine Strecke, die im Rollstuhl zurückgelegt werden musste. Auch ein Sitzvolleyball-Turnier stand auf dem Programm. Gelegenheit zum Mitmachen bot sich Interessierten zudem am dritten Projekttag „Ich und die Bundeswehr“, der sich speziell an zivile Angehörige der UniBw M und neue Bundeswehrangehörige richtete. Sie konnten Militärausrüstung – zum Beispiel Funkgeräte – nicht nur ansehen, sondern sogar selbst testen.

Projekt „Perspektivenwechsel“: Die Gewinnerin im Interview

Frau Leutnant P., die Projekttage liefen unter dem Titel „Perspektivenwechsel“. Was war die Idee hinter Ihrem Projekt für den Ideenwettbewerb?

Die Grundidee für mich war, dass wir an der UniBw M die einmalige Gelegenheit – aber auch die Herausforderung – haben, dass wir mit dem akademischen und dem militärischen Bereich zwei Akteure besitzen. Die Beziehungen zwischen ihnen weiter zu verbessern und mehr gegenseitiges Verständnis zu schaffen, war mir wichtig.


Die Präsidentin der UniBw M, Prof. Eva-Maria Kern, führt in den ersten Projekttag „Forschung trifft Bundeswehr“ ein (© Universität der Bundeswehr München/Annika P.)

Gab es eine bestimmte Herausforderung, die Sie mit Ihrer Idee angehen wollten?

Ich habe es an der eigenen Fakultät, im eigenen Fachbereich, im eigenen Studiengang immer wieder gemerkt: Es gibt ganz kleine Probleme, die teils darauf fußen, dass man die Perspektive des jeweils anderen – sei es die militärische oder die akademische Seite – nicht ausreichend kennt. Hierfür wollte ich einfach den Raum schaffen, Fragen ganz offen zu stellen und sich in lockerer Atmosphäre auszutauschen.


Interessierte lassen sich von einem Soldaten am dritten Projekttag „Die Bundeswehr und ich“ zeigen, wie man mit einem Laserlichtgewehr umgeht (© Universität der Bundeswehr München/Merl)

Die Projekttage fanden zu den Themenschwerpunkten „Forschung trifft Bundeswehr“, „Sportliche Synergien“, und „Die Bundeswehr und ich“ statt. Warum haben Sie sich für diese Themenschwerpunkte entschieden?

Den ersten Schwerpunkt „Forschung trifft Bundeswehr“ habe ich gewählt, um zu zeigen, welche Forschungsprojekte es hier an der UniBw M gibt und dass wir sowohl Forschungsprojekte mit militärischem als auch mit zivilem Schwerpunkt haben. Von den Teilnehmenden habe ich erfahren, dass der Austausch sehr produktiv und effektiv war.

Für „Sportliche Synergien“ habe ich mich entschieden, weil Sport ein Element ist, das unglaubliche Energie hat und die Kraft zu verbinden – und weil ich hier den Aspekt Inklusion sehr gut einbauen konnte.

„Die Bundeswehr und ich“ war für mich dann vor allem als letzter und abschließender Workshop wichtig, um gerade dem zivilen Bereich zu zeigen, welche Ausrüstung die studierenden Soldatinnen und Soldaten an der UniBw M haben. Zivilistinnen und Zivilisten konnten dabei selbst ein Laserlichtgewehr in die Hand nehmen und verstehen, was die Studierenden hier von den zivilen Studierenden außerhalb unterscheidet.

Welches Feedback haben Sie von den Teilnehmenden erhalten?

Das Feedback war durch die drei Workshops hinweg sehr gut! Es hat allen Spaß gemacht. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten neue Kontakte knüpfen. Und gerade am letzten Workshoptag „Die Bundeswehr und ich“ gab es die Rückmeldung, dass man gerade als Zivilistin oder Zivilist wirklich viel über die Bundeswehr lernen konnte: von den Dienstgraden bis zur Ausrüstung.


Leutnant Annika P. schaut den Teilnehmenden am Projekttag „Sportliche Synergien“ beim Ausprobieren des Rollstuhl-Parcours zu (© Universität der Bundeswehr München/Borghoff)

Was waren Ihre persönlichen Highlights an den Projekttagen?

Während des zweiten Workshops kamen auf einmal viele Neugierige in die Halle; zu ihnen hatte sich herumgesprochen, dass das Sitzvolleyball so viel Spaß macht. Das wollten sie ausprobieren. Zivile und militärische Angehörige der UniBw M haben dann Teams gebildet. Genau das, was ich erreichen wollte.

Ansonsten war der letzte Workshop, bei dem es die Möglichkeit gab, viel auszuprobieren und anzufassen, ein weiteres Highlight. Teilnehmende haben dabei festgestellt, wie schwierig es ist, mit dem Laserlichtgewehr zu schießen oder dass der ausgestellte gepackte Rucksack, den Soldatinnen und Soldaten zum Beispiel beim Marschieren tragen, super schwer war – da wurde viel gelacht!

Wie ist Ihr Fazit zum Projekt „Perspektivenwechsel – Immersive Erfahrungstage“?

Das Projekt hat sich auf jeden Fall gelohnt. Ich würde es wieder machen.

Weitere prämierte Projekte: Imkern lernen und Christkindlmarkt

Neben dem erstplatzierten Projekt „Perspektivenwechsel“ waren zwei weitere Bewerbungen beim Ideenwettbewerb erfolgreich: Platz zwei ging an das von einer Projektgruppe des Instituts für Chemie und Umwelttechnik eingereichte Projekt „Imkern lernen auf dem Campus“. Es sieht vor, Bienenstöcke mit drei Bienenvölkern auf dem Campus zu errichten. Unimitglieder können sich dabei im Rahmen von Aktionstagen und Kursen nicht nur aneignen, wie man imkert; das Projekt ermöglicht zudem Einblicke in den Bereich Umweltanalytik.

Der Christkindlmarkt der Spieße, der 2025 sein zehnjähriges Jubiläum feiert, machte den dritten Platz. Die Spieße der Studierendenfachbereiche haben Ideen eingereicht, mit denen sie den Christkindlmarkt im Jubiläumsjahr noch aktiver als Treffpunkt für die ganze Universitätsgemeinschaft bewerben und gestalten werden.


Titelbild: Teilnehmende am zweiten Projekttag „Sportliche Synergien“ können sich unter anderem im Sitzvolleyball ausprobieren (© Universität der Bundeswehr München/Siebold)