
HPSF: UniBw M erstes universitäres Mitglied in der EU
21 Mai 2025
Die Universität der Bundeswehr München (UniBw M) stärkt mit der Mitgliedschaft in der HPSF die internationale Zusammenarbeit und fördert den Wissensaustausch im High Performance Computing.
Die Universität der Bundeswehr München ist seit März 2025 assoziiertes Mitglied in der High Performance Software Foundation (HPSF) – als erste Universität in der Europäischen Union. Die 2024 entstandene internationale Organisation HPSF konzentriert sich auf die strukturelle Förderung und Koordination der Entwicklung von Open-Source-Software für High Performance Computing.
High Performance Computing (HPC) beschreibt die effiziente Nutzung extrem leistungsfähiger Computer. In der Wirtschaft, Technik und Wissenschaft kommt HPC beispielsweise zum Einsatz, um komplexe und rechenintensive Aufgaben in relativ kurzer Zeit zu lösen; herkömmliche Computer sind dazu nicht fähig. So ermöglicht High Performance Computing hochgenaue Simulationen mit hoher Aussagekraft, auf denen beispielsweise Klimamodelle oder die Wettervorhersage basieren. Das Institut für Mathematik und Computergestützte Simulation (IMCS) setzt neben anderen Instituten an der UniBw M in seiner Forschung auf High Performance Computing.
Software-Projekt 4C basiert auf Plattformen der HPSF
„Die High Performance Software Foundation ist Teil der Linux Foundation und damit dem Gedanken der freien und frei zugänglichen Forschung verschrieben. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, eine open-source und herstellerunabhängige Plattform für High-Performance-Software-Projekte, Arbeitsgruppen und Workshops zu sein. Dadurch will sie die Nutzbarkeit und den Impact von High Performance Computing verbessern, zum Beispiel durch die Entwicklung von Software-Plattformen, wie wir sie in unserer eigenen Forschung verwenden“, erklärt Dr. Matthias Mayr, Leiter des Data Science & Computing Lab am IMCS.
Das am Institut für Mathematik und Computergestützte Simulation entwickelte Software-Tool 4C (Comprehensive Computational Community Code) baut auf Software-Plattformen der High Performance Software Foundation auf. Anhand von Computersimulationen beantwortet 4C mechanische Fragestellungen im Ingenieurswesen oder in der Biomedizin, die ansonsten nicht zu beantworten sind; dazu zählt etwa die Fragestellung, welchen Belastungen und Kräften eine Brücke standhält. Aber auch bei einem Aneurysma – einer krankhaften Arterienerweiterung – untersucht das Software-Tool anhand von Computersimulationen, wann dieses so stark aufgebläht und die Wand so dünn ist, dass die Wand dem Blutdruck nicht mehr standhält und reißt.
HPSF dient fachlichem Austausch und Vernetzung
„Für das IMCS besteht der Mehrwert einer Mitgliedschaft der UniBw M in der HPSF in der Vernetzung und im Wissensaustausch mit anderen Forschenden und Organisationen“, hebt Dr. Mayr hervor. Diesen Austausch förderte auch die erste HPSF-Konferenz, die vom 5. bis zum 8. Mai 2025 in Chicago, USA, stattfand. Mit seinem Vortrag vor Ort vertrat Dr. Mayr die UniBw M und ging auf die Vorteile der Mitgliedschaft in der HPSF ein.
Die Vernetzung mit dem akademischen Sektor befinde sich noch im Aufbau, sodass die UniBw M hier eine Pionierrolle übernehmen könne – vor allem als erstes universitäres Mitglied in der Europäischen Union, so Dr. Mayr.
Mehr Information zu 4C finden Sie im Beitrag 4C und QUEENS: Wie Computersimulationen Gefahren vorhersagen >
Titelbild: Dr. Matthias Mayr vom Institut für Mathematik und Computergestützte Simulation an der UniBw M hält einen Vortrag bei der ersten Konferenz der High Performance Software Foundation Anfang Mai 2025 in Chicago (© Glusa)