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Universität der Bundeswehr München

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Treffen bei Airbus in Donauwörth zu strategischem Beschaffungsmanagement

Am 29. Juli 2025 waren Prof. Michael Eßig und Dr. Andreas Glas von der Universität der Bundeswehr München zu Gast bei Airbus Helicopters in Donauwörth. Im Austausch mit Vertreterinnen und Vertretern von Airbus standen zentrale Themen des strategischen Beschaffungsmanagements auf der Agenda – darunter langfristige Bedarfsplanung, Kapazitätsmanagement sowie evidenzbasierte Beschaffungsstrategien. Neben einer Werksführung bot insbesondere die Diskussion praxisnahe Einblicke in die Herausforderungen und Potenziale der Zusammenarbeit zwischen öffentlicher Hand und Industrie.

Veröffentlichung - Challenges as a Catalyst for Innovation in Public Procurement: A Case Study on Characteristics, Process and Success Factors

In ihrer aktuellen Publikation analysieren Julia Werneth, Dr. Christian von Deimling und Prof. Michael Eßig die Rolle von Challenges als Instrument innovationsorientierter öffentlicher Beschaffung. Die Studie zeigt anhand eines Fallbeispiels, wie Challenges gezielt genutzt werden können, um innovative Lösungen für komplexe öffentliche Aufgabenstellungen zu fördern. Im Fokus stehen zentrale Merkmale, Erfolgsfaktoren und ein idealtypischer Prozessverlauf solcher Innovationswettbewerbe. Werneth, Julia; Deimling, Christian von; Eßig, Michael (2025): Challenges as a Catalyst for Innovation in Public Procurement: A Case Study on Characteristics, Process and Success Factors. In: Journal of Innovation Economics and Management, 194–42. DOI: 10.3917/e.jie.pr2.0194

Bundesministerium für Digitales und Staatsmodernisierung - Abschluss zur IT-Beschaffungsstrategie

Im Juli wurde das Projekt zur IT-Beschaffungsstrategie in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Digitales und Staatsmodernisierung erfolgreich abgeschlossen. Zu diesem Anlass traf sich das Arbeitsgebiet Beschaffung mit dem CPO des Bundes für IT-Beschaffung, Herrn Felix Zimmermann.

Workshop zu Lebenszykluskosten im Bundesministerium der Verteidigung

Im Rahmen eines zweitägigen Workshops im Bundesministerium der Verteidigung in Berlin diskutierten Expertinnen und Experten zentrale Herausforderungen beim Umgang mit Lebenszykluskosten (LCC) in der Rüstungsplanung. Teilgenommen haben Vertreterinnen und Vertreter aus den Abteilungen Rüstung, Planung, Mittelfristplanung, dem Kostenkompetenzzentrum sowie internationale Gäste aus der Schweiz und Österreich. Die Universität der Bundeswehr München war durch Dr. Andreas Glas, Franziska Binder und Elizabeth Girin vertreten, die aktuelle Forschungsperspektiven und Impulse zur Weiterentwicklung des strategischen Kostenmanagements einbrachten: Dr. Andreas Glas betonte die wachsende Bedeutung eines ganzheitlichen Lebenszykluskostenmanagements (LCCM) vor dem Hintergrund der sicherheits- und finanzpolitischen „Zeitenwende 2.0“. Er verwies insbesondere auf die Implikationen des Beschaffungsbeschleunigungsgesetzes und der angestrebten Neuinterpretation der Schuldenbremse für ein strategisches Kostenverständnis in der Bundeswehr. Franziska Binder präsentierte Ergebnisse aktueller Forschung zum Entscheidungsverhalten im Umgang mit Lebenszykluskosten. Im Zentrum standen verhaltensökonomische Verzerrungen, die insbesondere in regulierten Beschaffungsumgebungen auftreten. Als Lösungsansatz stellte sie das Konzept einer „Kostenkultur“ vor – ein ganzheitlicher Ansatz, der tief verankerte Denk- und Handlungsmuster in Organisationen adressiert und damit langfristig ein kostenbewusstes Verhalten stärkt. Elizabeth Girin skizzierte grundlegende Ideen für den Aufbau eines strategischen Kostenmanagements in der Bundeswehr. Dabei standen Ansätze im Mittelpunkt, wie Kostenaspekte systematisch über den gesamten Lebenszyklus hinweg in Planung, Beschaffung und Nutzung militärischer Fähigkeiten integriert werden können. Der interdisziplinäre Austausch zeigte deutlich, wie wichtig eine langfristige und kulturverankerte Perspektive auf Lebenszykluskosten für eine zukunftsfähige Rüstungsplanung ist. Die Universität der Bundeswehr München leistet mit ihrer Forschung und Beratung einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung dieses strategischen Handlungsfelds.

Defence Industry Compass 2025 in Kooperation mit der DWT – exklusives aktuelles Stimmungsbild der deutschen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie

Die Langzeitstudie Defence Industry Compass geht 2025 in die sechste Runde: Über 100 Teilnehmende aus der deutschen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie haben über einen Online-Fragebogen ihre Meinung abgegeben. Dabei sind 78% der Befragten in Führungspositionen der entsprechenden Unternehmen. Die Studie kam zu einer Reihe bemerkenswerter Kernergebnisse, die ein differenziertes Bild der aktuellen Lage und zukünftigen Herausforderungen in der Branche zeichnen. Trotz der anhaltenden gesamtwirtschaftlichen Flaute in Deutschland verzeichnet die Branche eine außergewöhnlich positive Geschäftssituation. Insbesondere beim Auftragseingang und bei den Erwartungen wurde ein historisches Rekordhoch erreicht – ein deutliches Zeichen für das gestiegene sicherheitspolitische Bewusstsein und die daraus resultierende Investitionsbereitschaft. In Bezug auf die Lieferfähigkeit zeigt sich die deutsche Sicherheits- und Verteidigungsindustrie (SVI) grundsätzlich gut aufgestellt. Allerdings hemmen die weiterhin langwierigen und komplexen Vergabeprozesse der Bundeswehr die zügige Umsetzung von Projekten und wirken sich bremsend auf das gesamte System aus. Ein weiterer zentraler Trend ist die zunehmende Bedeutung softwarebasierter Technologien im Verteidigungsbereich („Software Defined Defence“). Der wachsende Anteil von Software und Künstlicher Intelligenz (KI) in Kernsystemen führt jedoch zu einer verstärkten Abhängigkeit von externen Anbietern, was sowohl technologische als auch strategische Risiken birgt. Die Potenziale von KI-Technologien sind in der Branche klar erkannt worden. Erste produktive Anwendungen werden bereits umgesetzt, was die steigende Reife („AI Readiness“) und Akzeptanz dieser Technologien im sicherheitsrelevanten Umfeld unterstreicht. Ein wesentlicher Hebel für die rasche Entwicklung neuer Fähigkeiten bleibt der Technologietransfer aus zivilen in militärische Anwendungsbereiche. Der erfolgreiche Transfer innovativer Lösungen aus der zivilen Wirtschaft erweist sich dabei als zentral für die Stärkung der Verteidigungsbereitschaft („Defence Readiness“). Schließlich offenbart die Studie Schwächen im Bereich der Resilienz: Der Schutz eigener Produktionsstandorte wird im Falle einer krisenhaften Zuspitzung oder eines Verteidigungsfalls bislang als unzureichend eingeschätzt. Hier besteht aus Sicht der Branche dringender Handlungsbedarf, um kritische Infrastrukturen besser abzusichern und somit die Versorgungssicherheit im Ernstfall zu gewährleisten. Abschließend lässt sich festhalten: Geld ist wichtig: Eine langfristige, verlässliche Finanzierung schafft Planungssicherheit für Industrie, Forschung und Lieferketten. Ohne stabile Budgets sind weder Investitionen noch Kapazitätsaufbau möglich. Geld ist nicht alles: Was fehlt, sind schlanke Prozesse, klare Verantwortlichkeiten und Beschaffung, die Wirkung erzielt. Reformen sind kein „nice-to-have“, sondern sicherheitsrelevant. Strategische Beschaffung ist unerlässlich: Einzelprojekte reichen nicht – gebraucht wird ein ganzheitliches, strategisches Lieferantenmanagement und eine abgestimmte Rüstungsplanung, um „gute“ Beschaffung mit exzellenten Lieferanten zu realisieren. Eine Wiederholung der Studie ist spätestens für das Jahr 2027 vorgesehen. Das Forschungsteam der Universität der Bundeswehr freut sich jederzeit über Hinweise, Rückmeldungen und fachliche Anmerkungen zur Weiterentwicklung der Untersuchung. Link zur Studie (Reiter „Langzeitstudien“): https://www.unibw.de/beschaffung/publikationen Autoren: Dr. Andreas H. Glas, Prof. Dr. Michael Eßig, Max E. Hamscher

Netzwerktreffen „Defence und Gesamtverteidigung“ – Impulse zur strategischen Vernetzung von Wirtschaft und Verteidigung

Am 2. Juli 2025 fand im IHK-Haus Stuttgart das Netzwerktreffen „Defence und Gesamtverteidigung“ der IHK Region Stuttgart statt. Unter den geladenen Expertinnen und Experten war auch Prof. Dr. Michael Eßig vertreten, der einen Kurzimpuls zum Thema „Vernetzung von Wirtschaft und Verteidigungsindustrie“ beisteuerte. In seinem Vortrag zeigte Prof. Eßig auf, dass Resilienz, Technologietransfer und Kapazitätsaufbau zentrale Herausforderungen für die Gesamtverteidigung darstellen. Anhand eines dreistufigen Modells verdeutlichte er die Relevanz der Lieferkettenabsicherung, der „Dual Use“-Potenziale sowie der strategischen Steuerung der sicherheits- und verteidigungsindustriellen Basis (SVI) – sowohl in der Tiefe der Lieferkette als auch in ihrer Breite. Sein Appell: Die Sicherheits- und Verteidigungsindustrie müsse nicht nur durch Investitionen, sondern auch durch gezielte Mobilisierung von Marktteilnehmern und durch innovationsorientierte öffentliche Beschaffung gestärkt werden. Dabei komme der Bundeswehr als öffentlichem Auftraggeber eine Schlüsselfunktion zu – mit Blick auf langfristige Bedarfe, planungssichere Investitionen und strategische Partnerschaften.

Strategische öffentliche Beschaffung im Fokus: Internationale Lehre mit Praxisnähe

Im Juni 2025 fand erneut das Modul „Strategic Procurement and Quality Management“ im Rahmen des International Master in Public Procurement Management (IMPPM) statt. Der Kurs ist Teil eines internationalen Masterprogramms, das unter anderem von der Universität Rom Tor Vergata koordiniert und von den Vereinten Nationen unterstützt wird. Prof. Michael Eßig und Dr. Andreas Glas gestalteten die Lehrveranstaltung unter dem Titel „Strategic Public Procurement / Purchasing Strategy and Organization“, die zentrale strategische Fragestellungen der öffentlichen Beschaffung adressiert. Die Veranstaltung verknüpft konzeptionelle Grundlagen mit praxisrelevanten Perspektiven – etwa zur strategischen Gestaltung von Beschaffungsprozessen, zu Lebenszykluskosten, leistungsbezogenen Vergabemodellen (Performance-Based Contracting) sowie zur kooperativen Beschaffung. In einem „Helicopter Case Study“-Format erlebten die Teilnehmenden außerdem interaktiv die Komplexität öffentlicher Beschaffung aus Sicht von Bedarfsträgern und Anbietern. Mit dem Kurs setzt Prof. Eßig seine langjährige Lehr- und Forschungstätigkeit im Bereich strategische öffentliche Beschaffung fort. Die Inhalte des Moduls stehen in enger Verbindung zu aktuellen Entwicklungen und Fragestellungen der deutschen und europäischen Beschaffungspraxis – etwa im Kontext innovationsorientierter Vergabeverfahren und der Reformdiskussion um „Value for Money“ im öffentlichen Sektor.

Tag der öffentlichen Auftraggeber des BMWi und BME

Am 25. Juni 2025 fand unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) erneut der „Tag der öffentlichen Auftraggeber“ des Bundesverbands Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME) statt – ein Highlight im Jahreskalender der öffentlichen Beschaffung. Seit 2002 bringt die Veranstaltung führende Akteure, Vordenker und Praktiker im historischen Ambiente der Aula des BMWi in Berlin zusammen. Prof. Dr. Michael Eßig vom Arbeitsgebiet Beschaffung der Universität der Bundeswehr München war in diesem Jahr Teil der Paneldiskussion zum Thema „Zukunftsfähige Mitarbeiterentwicklung im öffentlichen Sektor“. Im Zentrum stand dabei die Frage, welche Kompetenzen künftig notwendig sind, um den öffentlichen Einkauf strategisch weiterzuentwickeln. Prof. Eßig brachte insbesondere Erkenntnisse aus einer Studie des Arbeitsgebiets Beschaffung zur Anwendung des europäischen Kompetenzrahmens ProcurCompEU in die Diskussion ein.

Nachhaltige Beschaffung bei der Bundeswehr: Studierende entwickeln Tool zur Sammlung von Nachhaltigkeitskriterien

Wie lässt sich Nachhaltigkeit in der militärischen Beschaffung konkret umsetzen? Mit dieser Frage beschäftigten sich Studierende der Universität der Bundeswehr München im Rahmen einer Projektarbeit – in enger Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw). Unter Betreuung durch das Arbeitsgebiet Beschaffung (Prof. Dr. Michael Eßig, Dr. Andreas Glas, Julia Werneth, Alessa Kozuch) entwickelten die Studierenden ein interaktives Tool, das mehr als 260 Nachhaltigkeitskriterien in 44 Kategorien umfasst. Es dient künftig als Arbeitshilfe für Beschäftigte im BAAINBw, um umwelt- und sozialverträgliche Anforderungen frühzeitig und systematisch in Vergabeverfahren zu integrieren. Das Tool wurde in einem halben Jahr Projektarbeit erarbeitet, inklusive Analyse vergaberechtlicher Grundlagen, bestehender Strategien und konkreter Prozesse im BAAINBw. Ziel war es, einen praxisnahen Katalog zu schaffen, der eine effiziente, rechtssichere und nachhaltige Beschaffung unterstützt – ohne die Anforderungen der „beschleunigten Beschaffung“ zu konterkarieren. Das Arbeitsgebiet Beschaffung bedankt sich recht herzlich bei allen Beteiligten.

Vom Kundenimpuls zur Beschaffungsentscheidung - Wie Digitale Zwillinge Kundenorientierung in der Beschaffung stärken

In der aktuellen Ausgabe der Industry 4.0 Science zeigen Dominik Oehlschläger, Andreas H. Glas und Michael Eßig, wie der Einsatz Digitaler Zwillinge der Kundenbedarfe (DZKB) die strategische Steuerung der Beschaffung maßgeblich verbessern kann. Der zentrale Gedanke: Die klassischen Informationsflüsse – vom Endkunden über interne Funktionsbereiche hin zur Beschaffung – sind zu indirekt und träge, um auf heutige, dynamische Märkte adäquat zu reagieren. Der Beitrag schlägt daher einen Brückenschlag vor: Digitale Zwillinge erfassen und simulieren Kundenanforderungen in Echtzeit und leiten daraus unmittelbar operative Beschaffungsentscheidungen ab. Ein Simulationsexperiment zur Arbeitsbekleidungsbeschaffung zeigt eindrucksvoll, wie mit zunehmendem Reifegrad des DZKB die Fehlpassquote und die Retouren signifikant sinken – bis zu 50 % weniger Fehlartikel und über 27 % weniger Versandvolumen. Für die Forschung zur strategischen öffentlichen Beschaffung bietet dieser Ansatz spannende Anknüpfungspunkte: DZKB eröffnen ein datenbasiertes Bedarfsmanagement, das nicht nur responsiver, sondern auch kundenintegrierter und nachhaltiger ist. Sie könnten insbesondere dort relevant werden, wo öffentliche Auftraggeber Nutzerbedarfe (z. B. von Bürger:innen, Pflegepersonal oder Bildungseinrichtungen) direkter und vorausschauender einbeziehen wollen. Der Beitrag macht klar: Kundenorientierung in der Beschaffung ist keine Marketingfloskel, sondern eine datenstrategische Herausforderung – mit hohem Potenzial für Innovation, Effizienz und Versorgungssicherheit. 🔗 Vollständiger Artikel: Industry 4.0 Science, Ausgabe 3/2025, S. 118–124

Forscher der UniBw M haben zusammen mit der Bertelsmann-Stiftung untersucht, wie der Staat nachhaltiger beschaffen kann

Wie kann der Staat seine Marktmacht nutzen, um nachhaltige Entwicklung voranzutreiben? Dieser Frage ist ein Forschungsteam Arbeitsgebiets Beschaffung gemeinsam mit der Bertelsmann Stiftung nachgegangen. Das Ergebnis: Die öffentliche Hand schöpft ihr Potenzial zur Förderung von Nachhaltigkeit bei der Beschaffung bei weitem nicht aus. Obwohl jährlich Waren und Dienstleistungen im Wert von 350 bis zu 550 Milliarden Euro eingekauft werden – rund 15 % des BIP –, spielen Nachhaltigkeitskriterien bislang nur eine untergeordnete Rolle. Auf kommunaler Ebene fließen sie aktuell nur in 13,7 % der Vergaben ein – Tendenz sinkend. Die Studie identifiziert zentrale Hemmnisse in vier Bereichen: unklare rechtliche Vorgaben, fehlende strategische Steuerung, ungeeignete Prozesse sowie mangelnde Angebote am Markt. Besonders gravierend: Der Wille zu nachhaltiger Beschaffung ist häufig vorhanden – es fehlt jedoch an Ressourcen, Know-how und institutioneller Verankerung. Die Forschenden zeigen auch Wege auf, wie Kommunen gegensteuern können – etwa durch gezielte Schulung, klare Kriterien, Monitoring und Nutzung der vorhandenen rechtlichen Spielräume. Weitere Informationen:  https://fosteringinnovation.de/oeffentliche-beschaffung-warum-der-staat-kein-vorbild-fuer-nachhaltige-entwicklung-ist/ https://transforming-economies.de/oeffentliche-beschaffung-warum-der-staat-kein-vorbild-fuer-nachhaltige-entwicklung-ist/

Wirtschaftsbeirat Bayern - Beschaffung bei der Bundeswehr: Evidenzbasierter Ein- und Ausblick

Wie kann Beschaffung zur strategischen Stärke werden? In seinem Vortrag am 6. Mai 2025 beim Wirtschaftsbeirat Bayern  in München zeigte Prof. Eßig vom Arbeitsgebiet Beschaffung, welche zentrale Rolle eine evidenzbasierte und strategisch ausgerichtete Beschaffung für die Bundeswehr spielt. Angesichts wachsender Investitionen und neuer regulatorischer Spielräume ist klar: Beschaffung wirkt – nach innen zur Leistungsfähigkeit des Staates und nach außen als Hebel zur Transformation der Wirtschaft. Der Vortrag bot eine differenzierte Analyse aktueller Herausforderungen und Perspektiven – von der Markterkundung über innovationsorientierte Vergabeverfahren bis hin zur strategischen Steuerung komplexer Lieferketten.

Internationales Doktorandenseminar in Wien

Am 10. und 11. April 2025 lud das Institut für Transportwirtschaft und Logistik der Wirtschaftsuniversität Wien, unter der Leitung von Prof. Dr. Kummer, die Professoren (Prof. Eßig und PD Dr. Andreas Glas) und Promovierenden des Arbeitsgebiets Beschaffung der Universität der Bundeswehr München zum internationalen Doktorandenseminar nach Wien ein. Das Arbeitsgebiet Beschaffung war mit spannenden Forschungsbeiträgen vertreten: Kübra Ates präsentierte zum Thema „Smart Contracting Design: Konzeption einer Entscheidungslogik zur digitalen Anreizgestaltung für eine vertragsbasierte Lieferantensteuerung“ Franziska Binder stellte ihre Arbeit „Verlässlichere Beschaffungsentscheidungen mithilfe des Lebenszykluskostenmanagements: Eine Untersuchung zum Verhalten von Entscheidungsträgern des öffentlichen Sektors“ vor Julia Werneth sprach über „Strategieimplementierung in der öffentlichen Beschaffung: eine beschaffungsmarktorientierte Perspektive“ Alessa Kozuch thematisierte die „Implementierung ökologisch nachhaltiger öffentlicher Beschaffung: Eine Untersuchung zur Intentions-Verhaltens-Lücke“ Cornelia Ebadi referierte über „Erfolgsfaktoren für die Implementierung von Performance-based Contracting als Beschaffungsstrategie“ Dominik Oehlschläger präsentierte zum Thema „Customer-Driven Supply Management Facilitated by Digital Twins of Customer Demands“ Der Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen aus Wien war nicht nur wissenschaftlich bereichernd, sondern trug auch zur stärkeren Vernetzung und Zusammenarbeit zwischen den beiden Forschungsteams bei. Das Arbeitsgebiet Beschaffung bedankt sich herzlich beim Institut für Transportwirtschaft und Logistik der Wirtschaftsuniversität Wien sowie allen involvierten Personen für die hervorragende Organisation und die große Gastfreundschaft. Das nächste internationale Doktorandenseminar findet voraussichtlich am 08. und 09. Oktober 2025 an der Universität der Bundeswehr München statt.

Lebenszykluskostenmanagement (LCCM) als strategisches Steuerungsinstrument in der Bundeswehr

Am 08. April 2025 fand in Bonn die 20. IPT-Sitzung des Projekts IT-U CPM der Abteilung Rüstung im Bundesministerium der Verteidigung statt. Im Rahmen dieser Sitzung hielten Prof. Dr. Michael Eßig und ORR Simon Thürnagel einen gemeinsamen Impulsvortrag zur strategischen Bedeutung des Lebenszykluskostenmanagements (LCCM) für die öffentliche Beschaffung im Verteidigungsbereich. Ausgangspunkt war die Erkenntnis, dass der Großteil der Kosten von Rüstungsprojekten in der Nutzungsphase entsteht – mit Anteilen von bis zu 84 % an den gesamten Lebenszykluskosten. Dennoch wird LCC bislang vor allem als Planungsinstrument gesehen, seltener als aktives Steuerungselement im Beschaffungsprozess genutzt. Die im Vortrag vorgestellten Ergebnisse der LCCM IV-Studie zeigen deutlich: Die Industrie erwartet sich von LCC-Schätzungen Impulse zur Kostensenkung, in der Praxis bleibt diese Wirkung jedoch oft aus. LCC wird bislang eher zur Haushaltskonsolidierung als zur Entscheidungsunterstützung eingesetzt. Die Empfehlungen aus der Studie betonen daher: die frühzeitige Identifikation von Kostentreibern, die Integration von LCC-Daten in die Ausgestaltung von Leistungsanforderungen, sowie die durchgängige Verankerung von LCC in Vergabeprozesse.

Erfolgreicher Auftakt des MBA-Studiengangs Public Management

Am 3. und 4. April 2025 fand der Auftakt unseres berufsbegleitenden Masterstudiengangs Public Management (MBA) statt – ein gelungener Start in eine spannende Studienzeit! Nach der feierlichen Begrüßung durch Prof. Dr. Eva-Maria Kern, Präsidentin der Universität der Bundeswehr München, Dr. Nicol Matzner-Vogel, Geschäftsführerin casc, sowie den akademischen Leitern Prof. Dr. Michael Eßig und Prof. Dr. Bernhard Hirsch, konnten die neuen Studierenden wertvolle Einblicke in den Studiengang gewinnen. Campusführungen, eine Vorstellungsrunde und ein gemeinsames Abendessen im UniCasino boten Raum für Austausch und Vernetzung. Am zweiten Tag standen die Studien- und Prüfungsordnung, die Lernplattform ILIAS, IT-Services sowie eine Bibliotheksführung im Fokus. Wir danken allen Teilnehmenden für den gelungenen Start und freuen uns auf eine lehrreiche und erfolgreiche Zusammenarbeit!

DAS ARBEITSGEBIET BESCHAFFUNG AUF DER IPSERA KONFERENZ 2025

Die diesjährige Ipsera Konferenz fand am 30. März  bis zum 04. April 2025 in Rotterdam statt. Das Motto der Konferenz war „room for talent“. Das Arbeitsgebiet  Beschaffung war mit verschiedenen Beiträgen in vertreten. Insgesamt präsentierte der Lehrstuhl die Folgenden Beiträge: Ates, Kübra; Glas, Andreas H.; Eßig, Michael (2025): Smart Contracting Design: A simulation-based evaluation of a decision logic for the design of contractual incentives. In: International Purchasing and Supply Education and Research Association (IPSERA) (Hg.): Room for Talent. 34th International IPSERA Conference. Rotterdam, March 29th - April 2nd. International Purchasing and Supply Education and Research Association (IPSERA), WP134. Bangert, Hendrik; Werneth, Julia; Deimling, Christian von; Eßig, Michael (2025): Adapting screening and signaling theory to advance supply market orientation in public procurement: A review-based typology. In: International Purchasing and Supply Education and Research Association (IPSERA) (Hg.): Room for Talent. 34th International IPSERA Conference. Rotterdam, March 29th - April 2nd. International Purchasing and Supply Education and Research Association (IPSERA), WP241. Binder, Franziska; Deimling, Christian von; Eßig, Michael (2025): Cost-Based Decision-Making Under the Microscope: A Deeper Understanding of Biases in Public Project Procurement Decisions. In: International Purchasing and Supply Education and Research Association (IPSERA) (Hg.): Room for Talent. 34th International IPSERA Conference. Rotterdam, March 29th - April 2nd. International Purchasing and Supply Education and Research Association (IPSERA), CP108. Glas, Andreas H.; Eßig, Michael (2025): Maverick Buying: Reveal, Regulate, and Reduce. In: International Purchasing and Supply Education and Research Association (IPSERA) (Hg.): Room for Talent. 34th International IPSERA Conference. Rotterdam, March 29th - April 2nd. International Purchasing and Supply Education and Research Association (IPSERA), CP194. Holzner, Maximilian; Glas, Andreas H.; Eßig, Michael (2025): Software Supply Chain Management: State of Play by Executing a Review of Reviews. In: International Purchasing and Supply Education and Research Association (IPSERA) (Hg.): Room for Talent. 34th International IPSERA Conference. Rotterdam, March 29th - April 2nd. International Purchasing and Supply Education and Research Association (IPSERA), WP117. Molitoris, Cornelia; Glas, Andreas H.; Eßig, Michael (2025): Implementation of Performance Based Contracting: An explorative survey on the importance of fit. In: International Purchasing and Supply Education and Research Association (IPSERA) (Hg.): Room for Talent. 34th International IPSERA Conference. Rotterdam, March 29th - April 2nd. International Purchasing and Supply Education and Research Association (IPSERA), WP129. Oehlschläger, Dominik; Glas, Andreas H.; Eßig, Michael (2025): Proposing a conceptual management model for digital customer-driven purchasing and supply management. In: International Purchasing and Supply Education and Research Association (IPSERA) (Hg.): Room for Talent. 34th International IPSERA Conference. Rotterdam, March 29th - April 2nd. International Purchasing and Supply Education and Research Association (IPSERA), WP65.

Internationaler Workshop zur Verteidigungsökonomik in Berlin

Am 27. März 2025 nahm Prof. Dr. Michael Eßig am Workshop der Kiel-CEPR European Defense Economics Initiative in Berlin teil. Die  Veranstaltung, organisiert unter anderem von Moritz Schularick (IfW Kiel) und Beatrice Weder di Mauro (CEPR), brachte führende Wissenschaftler sowie politische Entscheidungsträger zusammen, um aktuelle Fragen der Verteidigungsökonomik zu diskutieren. Prof. Eßig war als Referent in der Session Military Procurement in Europe and the US vertreten und stellte zentrale Thesen und empirische Erkenntnisse zur strategischen Weiterentwicklung der Rüstungsbeschaffung in Deutschland vor. Der Workshop bot wichtige Impulse zur Rolle öffentlicher Beschaffung in sicherheitspolitisch herausfordernden Zeiten.

Vorstellung des Smart Contracting Design Tools beim Arbeitskreis Performance Based Contracting

Am 25. März 2025 war das Arbeitsgebiet Beschaffung (Prof. Dr. Michael Eßig, Dr. Andreas H. Glas, Kübra Ates) auf Einladung des Arbeitskreises Performance Based Contracting (PBC) in Berlin vertreten. Der Arbeitskreis bringt Expert:innen aus der Bundeswehr und aus im Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie (BDLI) organisierten Unternehmen zusammen, um sich zu aktuellen Entwicklungen rund um leistungsorientierte Vertragsmodelle auszutauschen. Im Zentrum unseres Beitrags stand die Vorstellung des digitalen Smart Contracting Design (SCD) Tools. Das Tool unterstützt Entscheidungsträger:innen in der Vertragsgestaltung durch eine systematische Auswahl passender Anreize – sei es im Kontext von PBC oder klassischen Vertragsmodellen. Ziel ist es, die Lieferbeziehungen durch eine interessenorientierte Vertragsausgestaltung zu verbessern und so Projekterfolge abzusichern. Die vorgestellte Software basiert auf einem mehrstufig entwickelten Entscheidungsmodell, das praxisnah mit Expert:innen aus Verwaltung, Industrie und Forschung kalibriert wurde. Die Resonanz auf das Tool war durchweg positiv und zeigte das hohe Interesse an praxistauglichen, wissenschaftlich fundierten Lösungsansätzen zur Anreizgestaltung in komplexen Beschaffungsprojekten.

Symposium - „Perspektiven der (Rüstungs-)Beschaffung der Zukunft“

Im Beisein von Staatssekretär Benedikt Zimmer unterzeichneten am 25. März in Berlin der Abteilungsleiter Rüstung im Bundesministerium der Verteidigung (BMVg) Vizeadmiral Carsten Stawitzki, der Vizepräsident des Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) Ralph Herzog sowie die Präsidentin der Universität der Bundeswehr München (UniBw M) Prof. Eva-Maria Kern eine Vereinbarung zur Stärkung der Vernetzung von Wissenschaft und Beschaffungswesen der Bundeswehr. Ziel und Inhalt dieser Erklärung ist die Absicht, auch künftig intensiv an der Weiterentwicklung der Rüstungsbeschaffung zu arbeiten und diese Anstrengungen wissenschaftlich unterstützen zu lassen. Der Rahmen der Unterzeichnung bestand aus einem Symposium zum Thema „Perspektiven der (Rüstungs-)Beschaffung der Zukunft“. Die Weiterentwicklung der Regularien, die Digitalisierung der Prozesse und die strategische Ausrichtung der Rüstungsbeschaffung standen beim Symposium im Vordergrund. Basis ist die Verknüpfung technischer, juristischer und wirtschaftlicher Kompetenzen zur Bewältigung der Aufgaben in der Steuerung der Lieferantenbasis für eine wirkungsvolle, gut ausgestattete Bundeswehr. Das Symposium wurde in Kooperation durch das vom BMVg und der UniBw M getragene Wehrwirtschaftliche Kompetenzzentrum Defence Acquisition & Supply Management (WKompZ DASM) organisiert. Unter Leitung von Prof. Michael Eßig und Dr. Andreas Glas wird dort mit und für die Bundeswehr wehrwirtschaftswissenschaftliche Beschaffungsforschung betrieben. „Gut einkaufen“ für die Bundeswehr Zum Auftakt der Veranstaltung ordnete Staatssekretär Zimmer das Symposium in die aktuelle Lage ein. Das Ziel aller Anstrengungen sei letztlich die Stärkung einer kriegstüchtigen Bundeswehr. Insgesamt sei dies eine enorm anspruchsvolle Aufgabe, welche sich nicht nur auf die Frage der Finanzierung reduzieren lässt. Die schrumpfende Lieferantenbasis der Bundeswehr müsse in kürzester Zeit ertüchtigt werden, um quantitativ wie qualitativ liefern zu können, was in den nächsten Jahren benötigt werde. Das Spektrum reiche vom Großprojekt bis zu Massenartikeln, vom Standardgut bis zu technologisch hoch innovativen Systemen. Seit Einrichtung des Sondervermögens hat die Bundeswehr mit allen beteiligten Stellen noch nie so viele Vorlagen, Verträge und Projekte bewältigt. Staatssekretär Zimmer dankte allen Beteiligten für diese Leistung und machte deutlich, dass Schnelligkeit, Qualität und Innovation auch künftig wichtige Aspekte für die Bundeswehrbeschaffung sein werden. Gerade deshalb sei es sinnvoll, sich darüber Gedanken zu machen, wie Beschaffung in Zukunft gestaltet werden könne. Beschaffung ist strategisch relevante Funktion In seinem Impulsvortrag skizzierte der Abteilungsleiter Rüstung Vizeadmiral Stawitzki den strategischen Rahmen, in dem sich erfolgreiche Rüstungsbeschaffung bewegen soll. Gerade die Rüstung habe einen wesentlichen Anteil an der Kriegstüchtigkeit durch die Beschaffung von neuen Systemen für praktisch alle Bereiche der Bundeswehr. „Dazu braucht es gute und auf die aktuellen Herausforderungen angepasste Rahmenbedingungen“, erklärte Vizeadmiral Stawitzki. So seien beispielsweise in der nationalen Sicherheits- und Verteidigungsindustriestrategie die Schwerpunkte auf Resilienz und Kapazität der Rüstungsindustrie sowie die Absicherung von Schlüsseltechnologien gelegt worden. „Aber auch der Fokus auf marktverfügbare Produkte und stringentes Forderungscontrolling hilft im Verbund mit Partnern einzukaufen und so Mengeneffekte zu realisieren. Schließlich bilden diese Komponenten den Schlüssel für ein geeintes Europa in Frieden“, so der Abteilungsleiter Rüstung. Hierzu leiste die Forschung der UniBw M bedeutende Beiträge im Kontext der rüstungspolitischen Zeitenwende. Vizeadmiral Stawitzki verwies auf die wertvollen Impulse der UniBw M und betonte abschließend die hohe Bedeutung der wehrwirtschaftlichen Forschung im Kontext des komplexen Beschaffungsprozesses. Umsetzung: Rasche Bedarfsdeckung für die Bundeswehr „Das für die Beschaffung zuständige Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr stellt sich diesen Herausforderungen“, so der anwesende Vizepräsident Ralph Herzog. Ferner verwies er in seinem Vortrag auf messbare und nachgewiesene schnellere Bedarfsdeckung in den vergangenen Jahren. Hierbei, so Herzog, sei es ein Trugschluss, einzig den schnellen Haushaltsmittelabfluss als diktierenden Faktor in den Vordergrund zu stellen. Dies lasse industrielle Lieferzeiten außen vor. In seinem Impulsvortrag reflektierte er das bewältigte Beschaffungsvolumen für die rund 2.100 Projekte in Nutzung, die extrem hohe Anzahl an 25-Millionen-Euro-Vorlagen und die hohe Zahl an Auftragsvergaben. Dabei setzte er wichtige Akzente, indem betonte wurde, dass das BAAINBw gerade durch die hohe inhaltlich-technische und auch juristische Kompetenz im Verbund erfolgreich wirke. Eine hohe Orientierung an den Bedarfen der Bundeswehr einerseits, aber auch an den Märkten andererseits sei hier der Schlüssel für die Gestaltung der Rüstungsbeschaffung der Zukunft. Intensiver Austausch zu Beschaffungsfragen Die Bundeswehr nutzte das Symposium zudem für den beschaffungsfachlichen Austausch mit öffentlichen Auftraggebern und Fachverbänden, die in der Beschaffung vor ähnlichen Herausforderungen stehen. Dazu gehört zum Beispiel Christoph Ledl, Einkaufsleiter der Stadtwerke München, des größten öffentlichen Stadtwerks in Europa und eine der großen Einkaufsorganisationen für langlebige Investitionsgüter. Er verwies in seinem Impulsvortrag auf die vielen Gemeinsamkeiten und ähnlichen Herausforderungen mit der Bundeswehr in Beschaffungsfragen: Wie lassen sich auf engen Beschaffungsmärkten mit langen Lebenszyklen von Investitionsgütern leistungsfähige Lieferanten im Wettbewerb identifizieren? Welche Lösungsansätze gibt es für die Herausforderungen bei der Versorgung mit kritischen Rohstoffen bei globalen Lieferketten? Parallel zu den großen Beschaffungsvorhaben bewältigt die Einkaufsorganisation der Bundeswehr auch große Mengen kleinvolumiger Einkäufe. Dementsprechend legte Felix Zimmermann vom Bundesministerium des Inneren seinen Schwerpunkt auf die Digitalisierung von Beschaffungsprozessen – diese soll vor allem der Automatisierung dienen und Potenziale erschließen, weiter in strategische Aufgaben investieren zu können. Er skizzierte einen Lösungsansatz aus technischen Elementen und vergaberechtlichen Erleichterungen bei der Nutzung elektronischer Marktplatzlösungen, welche öffentliche Auftraggeber massiv entlasten kann. Abschließend betonte Dr. Lars Kleeberg als Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME) wie wichtig das Verständnis der Beschaffung als „echte“ Profession sei. Nicht zuletzt anhand eigener Erfahrungen mit den zahllosen Beschaffungsorganisationen in den Mitgliedsunternehmen seines Verbandes, aber auch mit Hilfe übergreifender Initiativen wie dem Kompetenzprofil „ProcurCompEU“ der Europäischen Kommission verdeutlichte er die Bedeutung der Kompetenz-Weiterentwicklung entlang technischer, wirtschaftlicher und juristischer Dimensionen im Fachgebiet Beschaffung. Er führte zudem aus, dass die Einkaufsverbände zunehmend auch international an passenden Kompetenzprofilen und Weiterbildungsangeboten für Rüstungsbeschaffer arbeiten. Stärkere Vernetzung von Wissenschaft und Praxis Das beschaffungsfachliche Wissen nutzbar zu machen war dann der Leitfaden des Impulsvortrags von Prof. Michael Eßig von der UniBw M. Statt spektakulärer Einzelfälle aufzuzeigen, gelte es, die Weiterentwicklung von Beschaffungssystemen daten- und evidenzbasiert anzugehen. Das erfordere eine weitaus differenziertere Betrachtung von Beschaffungsmärkten als bisher. Am Beispiel konkreter Analysen werde deutlich, dass es „den“ Beschaffungsmarkt in der Sicherheits- und Verteidigungsindustrie nicht gebe, sondern die Bandbreite unterschiedlichster Produkte (Flugzeuge, Schiffe, Bekleidung, IT etc.) und unterschiedlichster Zielsysteme (Kosten, Qualität, Zeit, Innovation) eine portfoliobasierte strategische Ausrichtung der Beschaffung erforderlich mache. An konkreten Beispielen von neueren Forschungsergebnissen, beispielsweise zu Beschaffungsstrategien und anreizbasierten Verträgen (Performance Based Contracting), zu Lieferantenmanagement und der Nutzung neuer Technologien wie 3D-Druck oder digitaler Zwillinge in der Beschaffung, wurde der Bogen von Prof. Eßig geschlagen. Nachwuchs unterstützt Wissensgebiete Der wissenschaftliche Nachwuchs unterstützt bereits mit zehn Doktorandinnen und Doktoranden im Themenfeld Beschaffung an der UniBw M aktiv und unterstützt mit seinen Arbeiten konkrete Wissensgebiete von hoher Relevanz für die Rüstung. Ob der Einsatz Künstlicher Intelligenz, die Berücksichtigung von Innovations-Dienstleistern oder neue Vertragsformen – der Strauß an Themen war bunt. Durch den Anstieg der Beschaffungsvorhaben bei aktuell noch begrenzten Lieferkapazitäten war das Thema des Symposiums aktueller denn je. Die Rüstungsbeschaffung fit zu machen für die Zukunft ist eine gemeinsame Aufgabe von Praxis und Wissenschaft.

Neuerscheinung: Erfolgsfaktoren für Performance-Based Contracting in der öffentlichen Beschaffung

Wie kann Performance-Based Contracting (PBC) als Beschaffungsstrategie in der öffentlichen Hand erfolgreich implementiert werden? Diese Frage steht im Zentrum der neuen Veröffentlichung von Cornelia Molitoris, Andreas H. Glas und Michael Eßig: „Implementing PBC as a procurement strategy in the public sector: Understanding strategy-structure fit“ (erschienen in Journal of Purchasing and Supply Management, Open Access). Anhand einer detaillierten Fallstudie identifiziert das Autorenteam sieben zentrale Einflussfaktoren für die erfolgreiche Umsetzung von PBC in öffentlichen Organisationen – darunter strategische Prioritäten, rechtliche Flexibilität, organisationale Innovationskultur, sowie Struktur- und Kommunikationsaspekte. Besonders innovativ ist der Befund, dass diese Faktoren nicht statisch sind, sondern im Verlauf der Implementierung angepasst werden können – ebenso wie die Strategie selbst. Die Studie liefert damit nicht nur praxisrelevante Erkenntnisse für öffentliche Beschaffungsstellen, sondern stärkt auch die theoretische Fundierung von PBC-Implementierungen im Kontext strategischer Passung zwischen Konzept und Organisation. Implementing PBC as a procurement strategy in the public sector: Understanding strategy-structure fit - ScienceDirect

BME Science Awards 2025

Die BME Science Awards 2025 würdigen herausragende Forschungsarbeiten, die neue Impulse für Theorie und Praxis setzen. Besonders freuen wir uns, dass gleich zwei Forschende aus dem Arbeitsgebiet Beschaffung ihre Arbeiten auf dem 18. Wissenschaftlichen Symposium „Supply Management“ des BME an der Universität Mannheim (10.-11. März 2025) präsentiert haben: Dr. Matthias Meyer stellte seine Dissertation „Beschaffungsstrategie Additive Fertigung: Sourcingkonzept für eine verbesserte Risikoposition“ vor. Seine Forschung beleuchtet, wie Organisationen durch gezielte Sourcing-Strategien additive Fertigung gezielt in ihre Beschaffung integrieren und damit Risiken minimieren können.  Herr Dr. Meyer erreichte das Vortragsfinale im Wettbewerb „Dissertation“. Kübra Ates, Doktorandin im Arbeitsgebiet Beschaffung, präsentierte ihre Arbeit zur „Parametrisierung und Kalibrierung des Smart Contracting Designs“. Sie entwickelt einen datengetriebenen Ansatz zur algorithmischen Gestaltung von Vertragsanreizen und zeigt, wie digitale Tools das Lieferantenverhalten gezielt steuern können.

Ausfall beider Vorlesungen am Dienstag 11.03. - Public Supply Management und Einführung in Beschaffung und Produktion

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Veranstaltung der Bayerischen Agentur für Digitales und Staat-up e.V. – How to buy a moving target?

Wie können öffentliche Beschaffer mit rasantem technologischem Wandel umgehen? Diese Frage stand im Mittelpunkt der Expertenrunde „How to buy a moving target?“, die in Zusammenarbeit des byte – Bayerische Agentur für Digitales – mit Staat-up e.V. stattfand. Anja Theurer, Marcel Otto Yon und Prof. Michael Eßig vom Arbeitsgebiet Beschaffung diskutierten gemeinsam mit Teilnehmern aus Vergabestellen und Innovationsakteuren über Herausforderungen und Lösungsansätze. Kern der Diskussion war die Frage: Wie stellen wir sicher, dass heute beschaffte Lösungen auch in sechs Monaten noch relevant sind? Besonders bei digitalen Produkten, die einer ständigen Weiterentwicklung unterliegen, ist es schwierig, mit klassischen Vergabeprozessen Schritt zu halten. Software verändert sich kontinuierlich, neue Hardwaregenerationen erscheinen oft schneller als eine Ausschreibung abgeschlossen ist. Staatliche Vergaberegeln sorgen dabei nicht selten für unnötige Einschränkungen. Die Runde beleuchtete verschiedene Ansätze, um Beschaffungsprozesse flexibler und innovationsfreundlicher zu gestalten. Innovationspartnerschaften, agile Dienstverträge oder mehr Gestaltungsspielräume für Beschaffer wurden als mögliche Lösungen genannt.

58th Hawaii International Conference on System Sciences, HICSS

Dominik Oehlschläger, Doktorand im Arbeitsgebiet Beschaffung, nahm an der renommierten 58. Hawaii International Conference on System Sciences (HICSS) teil. Über fünf Tage hinweg bot die Konferenz ein einzigartiges Forum für den Austausch zu bahnbrechenden digitalen Innovationen, insbesondere in den Bereichen künstliche Intelligenz und digitale Zwillinge. Im Rahmen des Minitracks „Digital Supply Chain of the Future“ präsentierte Herr Oehlschläger die Forschungsergebnisse der Studie „Bytes and Bodies: Balancing Product Quality, System Efficiency, and Personal Privacy in a Digital Customer Twin-Based Demand Management Approach“ (Mitautoren Dr. PD Andreas Glas und Prof. Michael Eßig).  Die Studie ist hier zugänglich: https://scholarspace.manoa.hawaii.edu/items/ee589b11-ee4d-47d6-a31a-77d50b863e48

Neue Forschungsergebnisse zu Digitalen Zwillingen in der Beschaffung erschienen

Eine aktuelle Studie von Dominik Oehlschläger, Andreas Glas und Michael Eßig mit dem Titel"How Digital Twins Impact Responsiveness: A Dynamic Fit Approach to Information Processing for High-Involvement Product Demand Management" wurde im Schmalenbach Journal of Business Research veröffentlicht! Sie untersucht, wie Digital Twins Organisationen dabei unterstützen, ihre Reaktionsfähigkeit in den Dimensionen Volumen, Prozesse und Produkte zu verbessern. Anhand eines Fallstudienansatzes zeigt die Forschung, dass die Abstimmung der Digital-Twin-Komplexität auf die organisatorischen Informationsbedürfnisse einen Zyklus aus Anpassung und Optimierung schafft. Dies liefert wertvolle Einblicke für Unternehmen, die sich den Herausforderungen des Demand Managements für komplexe Produkte stellen. Der Artikel ist hier frei verfügbar https://link.springer.com/article/10.1007/s41471-024-00202-5

Erfolgreicher Start des Projektstudiums „Nachhaltigkeit in der Beschaffung von Streitkräften“ mit dem BAAINBw

Am 16. Januar 2025 fand die Auftaktveranstaltung mit den Projektpartnern des Bundesamts für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) statt. Gemeinsam mit dem Arbeitsgebiet Beschaffung wurde das Ziel formuliert, einen praxisnahen Katalog an Nachhaltigkeitskriterien für Vergaben zu entwickeln. Dieses Projektstudium bietet Studierenden die Möglichkeit, wissenschaftliches Know-how interdisziplinär anzuwenden, um innovative und nachhaltige Lösungen für konkrete Herausforderungen im Bereich der militärischen Beschaffung zu erarbeiten. Unterstützt wird das Vorhaben durch Impulsvorträge, intensiven Austausch mit den Projektpartnern sowie eine kontinuierliche Betreuung durch den Lehrstuhl. Der erarbeitete Kriterienkatalog soll Ende des Jahres vorgestellt und langfristig in die Beschaffungspraxis integriert werden.

Tag der nachhaltigen Beschaffung im Fachbereich Bundeswehrverwaltung

Am 13. Januar 2025 fand der Tag der nachhaltigen Beschaffung im Fachbereich Bundeswehrverwaltung am Bildungszentrum der Bundeswehr Mannheim statt. Unter dem Thema „Implementierungsprobleme von Nachhaltigkeit in der öffentlichen Beschaffung: Von der Regulierung zum Steuerungsansatz“ wurden aktuelle Herausforderungen und Lösungsansätze diskutiert. Besonders im Fokus stand die Intention-Action-Gap, die beschreibt, wie die Absicht zur Nachhaltigkeit oft nicht in konkretes Handeln umgesetzt wird. Prof. Dr. Michael Eßig betonte, dass öffentliche Beschaffung als Hebel für nachhaltige Transformation in Verwaltung und Wirtschaft dienen kann. Sie trägt nicht nur zur Erreichung nationaler und europäischer Klimaziele bei, sondern beeinflusst auch soziale und ökonomische Nachhaltigkeit. Zentrale Themen waren: Strategische Zielsetzungen für eine nachhaltige öffentliche Beschaffung, die Realität der Umsetzung in Vergabeverfahren, sowie innovative Ansätze zur Überwindung bestehender Herausforderungen. Ein interdisziplinärer Ansatz, der Akteure aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft einbindet, wurde als einer der Schlüssel zur Schließung der Intention-Action-Gap identifiziert. Die Ergebnisse und diskutierten Lösungsansätze fließen direkt in die Entwicklung zukünftiger Strategien ein.

DWT Software Defined Defence - IT Konferenz 2024

Im Rahmen der Software Defined Defence IT-Konferenz 2024 am 10. und 11. Dezember in Bonn hielten PD Dr. Andreas Glas und Maximilian Holzner Vorträge zum Thema Software Supply Chain Management. Mit der zunehmenden Bedeutung von Software in hybriden Produkten, ob in militärischen Missionssystemen oder zivilen Anwendungen wie Automobilen, wird die Steuerung der Softwarelieferkette immer wichtiger. Bis zu 90 % der Software in solchen Systemen stammen von externen Zulieferern, von großen Technologiekonzernen bis hin zu kleinen spezialisierten Anbietern oder Open-Source-Projekten. Diese komplexen Lieferketten erfordern ein strategisches Management, um Resilienz und Sicherheit zu gewährleisten. Beispiele wie das korrumpierte „XZ-Utils“-Subsystem oder ein globaler Ausfall von Microsoft-Produkten verdeutlichen die Relevanz. Am Wehrwirtschaftlichen Kompetenzzentrum DASM der Universität der Bundeswehr München wird genau daran geforscht – mit Fokus auf militärische Systeme und deren spezifische Anforderungen. Die Vorträge gaben einen kompakten Einblick in zentrale Forschungsergebnisse und die Bedeutung eines proaktiven Software Supply Chain Managements.

Rückblick auf die Smart Country Convention 2024 – Impulse zur Bürokratieentlastung

Im Rahmen der Smart Country Convention 2024 fand am 17. Oktober eine lebhafte Diskussionsrunde zum Thema „Bürokratieabbau mal drei – Impulse zur Bürokratieentlastung“ statt. Im Mittelpunkt standen innovative Ansätze zur Entlastung von Verwaltung und Wirtschaft, insbesondere durch eine strategische Weiterentwicklung der öffentlichen Beschaffung. Ein besonderer Fokus lag auf der Frage, wie die öffentliche Beschaffung – die 15 % des BIP und 35 % der Staatsausgaben umfasst – effizienter und nachhaltiger gestaltet werden kann. Dabei wurden von Herrn Prof. Eßig sowohl Potenziale als auch aktuelle Herausforderungen beleuchtet, um die Leistungsfähigkeit des Staates und die Transformation der Wirtschaft zu fördern. Die Diskutierenden betonten, dass es nicht nur auf neue Regelungen, sondern vor allem auf die bessere Anwendung bestehender Gesetze und Verfahren ankomme. Die Veranstaltung bot wertvolle Impulse für die Praxis und verdeutlichte die transformative Kraft der öffentlichen Beschaffung. Wir bedanken uns bei allen Beteiligten und Teilnehmenden für den inspirierenden Austausch und freuen uns auf eine Fortführung der Diskussion in zukünftigen Formaten.

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