Forscher der UniBw M haben zusammen mit der Bertelsmann-Stiftung untersucht, wie der Staat nachhaltiger beschaffen kann

21 Mai 2025

Wie kann der Staat seine Marktmacht nutzen, um nachhaltige Entwicklung voranzutreiben? Dieser Frage ist ein Forschungsteam des Arbeitsgebiets Beschaffung gemeinsam mit der Bertelsmann Stiftung nachgegangen. Das Ergebnis: Die öffentliche Hand schöpft ihr Potenzial zur Förderung von Nachhaltigkeit bei der Beschaffung bei weitem nicht aus.

Obwohl jährlich Waren und Dienstleistungen im Wert von 350 bis zu 550 Milliarden Euro eingekauft werden – rund 15 % des BIP –, spielen Nachhaltigkeitskriterien bislang nur eine untergeordnete Rolle. Auf kommunaler Ebene fließen sie aktuell nur in 13,7 % der Vergaben ein – Tendenz sinkend.

Die Studie identifiziert zentrale Hemmnisse in vier Bereichen: unklare rechtliche Vorgaben, fehlende strategische Steuerung, ungeeignete Prozesse sowie mangelnde Angebote am Markt. Besonders gravierend: Der Wille zu nachhaltiger Beschaffung ist häufig vorhanden – es fehlt jedoch an Ressourcen, Know-how und institutioneller Verankerung.

Die Forschenden zeigen auch Wege auf, wie Kommunen gegensteuern können – etwa durch gezielte Schulung, klare Kriterien, Monitoring und Nutzung der vorhandenen rechtlichen Spielräume.

Weitere Informationen: 

https://fosteringinnovation.de/oeffentliche-beschaffung-warum-der-staat-kein-vorbild-fuer-nachhaltige-entwicklung-ist/

https://transforming-economies.de/oeffentliche-beschaffung-warum-der-staat-kein-vorbild-fuer-nachhaltige-entwicklung-ist/