MRK/Stuck – Mensch-Roboter-Kollaboration im Stuckateurhandwerk
Das Verbundprojekt MRK/Stuck (Mensch-Roboter-Kollaboration im Stuckateurhandwerk) verfolgt das Ziel, innovative Robotiklösungen für das Stuckateurgewerbe zu entwickeln. Im Mittelpunkt steht die teilautonome Unterstützung bei Verputzarbeiten im Rohbau – einem Prozess, der bislang mit hohem körperlichem Aufwand verbunden ist. Durch den Einsatz von LiDAR-Sensorik wird der tatsächliche Zustand der Baustelle erfasst, während Methoden der Künstlichen Intelligenz und Computer Vision digitale Raummodelle erzeugen, die als Grundlage für Bahnplanung und Robotersteuerung dienen. Auf diese Weise können Materialeinsatz und Arbeitszeit reduziert sowie die Belastung des Fachpersonals verringert werden. Der Ansatz setzt nicht auf den Ersatz handwerklicher Kompetenz, sondern auf eine sinnvolle Arbeitsteilung zwischen Mensch und Maschine: Der Roboter übernimmt monotone und kraftaufwendige Aufgaben, während Fachkräfte Steuerung, Überwachung und qualitätsrelevante Nacharbeitsschritte verantworten.
Motivation
Verputzarbeiten im Rohbau sind körperlich belastend, zeitintensiv und erfordern ein hohes Maß an Fachwissen. Gleichzeitig verschärfen Fachkräftemangel und demografischer Wandel die Situation im Stuckateurhandwerk. Während das reale Bauvolumen seit 2020 im Minus liegt, sollte die Bauwirtschaft 2026 eine Trendwende schaffen; ausschlaggebend dafür ist der Wohnungsbau1. Gleichzeitig steigen die Kosten für Energie und Material kontinuierlich2. Allerdings konnten Produktivitätsgewinne bislang kaum durch technologische Innovationen erzielt werden. Stattdessen erfolgte eine Reduktion der realen Baukosten oftmals über niedrigere Lohnkosten, was langfristig weder ökonomisch noch qualitativ tragfähig ist.
Durch die Erforschung und Entwicklung kollaborativer Robotik soll ein neuer Weg aufgezeigt werden: Effizienzsteigerung, Materialeinsparung und Entlastung der Fachkräfte – bei gleichzeitiger Sicherung handwerklicher Qualität und Wettbewerbsfähigkeit des Gewerbes.
Ziele des Projekts
- Mensch-Roboter-Kollaboration in Baustellenumgebungen bei schweren handwerklichen Tätigkeiten.
- Echtzeit-Roboter Aufgaben- / Materialplanung über räumliche Vermessungssysteme und Computer Vision-basierter KI-Bauteilerkennung
- Adaptive Bahnplanung für Robotersteuerung und Putzauftrag
- Für das Handwerk prozessoptimierte Roboter-Perzeption, Kraftregelung und dynamische Steuerung über Echtzeit-Sensordaten
- Modifikation jahrzehntealter, handwerklich perfektionierter Techniken für die Aufgabenübertragung an ein Robotersystem
- Materialeinsparung und Reduktion des Nachbearbeitungsaufwandes durch präzise Düsentechnik
Projektlaufzeit
01.01.2025 - 31.12.2027
Projektbeteiligte
Projektpartner:
- Universität der Bundeswehr München – Institut für konstruktiven Ingenieurbau
- Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V. – Institut für Robotik und Mechatronik
- Franken Maxit Mauermörtel GmbH & Co.
- WTP Kroiher & Ober GmbH
Assoziative Projektpartner:
- Handwerkskammer für München und Oberbayern
- Berufsförderungsgesellschaft mbH – Kompetenzzentrum für Ausbau und Fassade
Förderer
Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie – Verbundvorhaben MRK/Stuck
Ansprechpartner
Bei Fragen und Anregungen wenden Sie sich bitte an:
Lukas Rauch
1 EY-Parthenon Hochbauprognose 2025
2 Statistisches Bundesamt: Preisindizes für Bauwerke, Wohngebäude und Nichtwohngebäude