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Die diesjährige Lehr- und Forschungsreise (LFR) eröffnete Studierenden und Lehrenden nicht nur in geographischer Hinsicht ganz neue Horizonte: In Kenia – und im Schwerpunkt der Hauptstadt Nairobi – begegneten wir nicht nur einer Gesellschaft, die nach europäischen Maßstäben nach wie vor von einem ungeheuren, ja grotesken Wohlstandsgefälle gekennzeichnet ist. Immer wieder waren wir in diesem auch in (sicherheits-)politischer Hinsicht Schlüsselstaat für die gesamte ostafrikanische Region vielmehr auch Zeugen einer großen Dynamik, eines sozialen, gesellschaftlichen und kulturellen Aufbruchs. Nicht zuletzt dank seiner (relativen) politischen Stabilität und vergleichsweise hervorragenden Infrastruktur kommt Kenia zudem nicht nur eine Schlüsselrolle bei der Bewältigung regionaler Krisen zu, derzeit insbes. solchen rund um das Horn von Afrika. Als (neben New York, Genf und Wien) viertes Hauptquartier der Vereinten Nation ist die kenianische Hauptstadt darüber hinaus auch ein Hotspot der multilateralen Diplomatie mit einem Schwerpunkt auf Umwelt- und Klimafragen: Das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) hat hier seine Hauptsitz – und die Liste weiterer hier mit Hauptsitz oder Regionalbüros vertretener internationaler Organisationen und Programme ist lang!
Spannende Anknüpfungspunkte also für eine rundum gelungene LFR: Und in der Tat – entgegen vielfältiger, wohl nicht zuletzt auch durch Vorurteile gespeister Befürchtungen – war unsere erste Reise in den subsaharischen Raum wohl die diejenige in organisatorischer Hinsicht gelungenste überhaupt: Von Flügen und Hotels über ganz fantastische, überaus zuverlässige und flexible Busfahrer (danke Stephen und Moses!) bis hin zu Gesundheit und Essen sowie den zahlreichen, teilweise durchaus „zeitkritischen“ Terminen: Wirklich alles hat ganz hervorragend geklappt! Ein großes Dankeschön daher insbesondere auch an die vielen höchst engagierten „Gastgeber“ und AnsprechpartnerInnen vor Ort, von denen hier stellvertretend nur unser Verteidigungsattaché in Nairobi Oberst Holger Grossmann (und seine Frau) sowie der Leiter der Friedrich Ebert Stiftung Bastian Schulz genannt seien.
Und so war auch die in diesem Jahr unter der Leitung von Prof. Dr. Daniel-Erasmus Khan, Dr. Donald Riznik und Dr. Anna Reuß durchgeführte LFR zweifellos eine wirklich einmalige und ganz außergewöhnliche Erfahrung im Studium – so lautet alle Jahre wieder das Fazit der Studierenden des SOWI-Mastermoduls „Internationales Recht und Politik in der Praxis“. Das Erfolgskonzept: Lehrbuch- und Hörsaalwissen in internationalem Recht und internationaler Politik durch konkrete Praxiserfahrungen vor Ort ergänzen, vertiefen und gegebenenfalls auch korrigieren. Vor allem mit Blick auf die spätere berufliche Praxis ist für die studierenden Offiziere das hautnahe Vor-Ort Erleben des komplexen, historisch geprägten Zusammenspiels politischer, militärischer und gesellschaftlicher Akteure ganz zweifellos eine wertvolle Erfahrung.
Die Reisen tragen schließlich auch dazu bei, das weltweite Netzwerk der Beziehungen der UniBw M und damit auch die internationale Sichtbarkeit systematisch zu stärken und auszubauen. In Kenia bestand hierzu insbesondere Gelegenheit bei unserem intensiven Austausch an der National Defence University sowie an der Humanitarian Peace Support School.
Das oben abrufbare Programm gibt einen detaillierten Einblick in das ebenso intensive wie facettenreiche Programm der Reise. Eines aber verrät dieses Programm nicht – und es war dies wohl eine der eindrücklichsten Erfahrungen der gesamten Reise: Die ungeheuerliche Freundlichkeit und das Lächeln der vielen Menschen, denen wir begegnet sind, jederzeit und überall. Und dies selbst in Kibera, dem wohl größten Slum Afrikas, wo unsere Alltagsprobleme so winzig klein erscheinen. „Lache, und die Welt lacht mit dir“, so lautet ein afrikanisches Sprichwort. Ob wir (Deutschen) davon etwas lernen können?