Subjektive Qualitätskriterien im Rehabilitationssport – Eine qualitative Interviewstudie mit Teilnehmenden und Übungsleitenden

13 August 2025

Peters, S., Friedlein, J., Dejonghe, L., & Schaller, A. (2025). Subjektive Qualitätskriterien im Rehabilitationssport – Eine qualitative Interviewstudie mit Teilnehmenden und Übungsleitenden. Die Rehabilitation64(3), 157–166. https://doi.org/10.1055/a-2536-3453

 

Abstract: 

Ziel der Studie war die Ermittlung von Qualitätskriterien im Rehabilitationssport aus der Perspektive von Teilnehmenden und Übungsleitenden. In einem explorativen Vorgehen wurden teilstrukturierte Leitfadeninterviews mit beiden Akteursgruppen geführt (Teilnehmende: n=8, Übungsleitende: n=4). Die Auswertung erfolgte mittels qualitativer, strukturierender Inhaltsanalyse mit deduktiver und induktiver Bildung von Kategorien, Dimensionen und Ausprägungen unter Nutzung der Software QCAmap. Basierend auf den durchgeführten Interviews wurden 3 Hauptkategorien gebildet: Strukturqualität, Prozessqualität und Ergebnisqualität mit insgesamt 10 Dimensionen und 15 Ausprägungen. Im Rahmen der Strukturqualität stellten die Interviewten vor allem Qualitätskriterien bezogen auf die Übungsleitenden heraus, aber auch räumliche und weitere einrichtungsbezogene Gegebenheiten. Hinsichtlich der Prozessqualität wurden zeitliche und inhaltliche Aspekte thematisiert sowie die Atmosphäre im Kurskontext und die Heterogenität in der Gruppe. Dimensionen der Ergebnisqualität waren sowohl die Funktionsfähigkeit in Beruf und Freizeit als auch aktuelles Wohlbefinden und Gesundheitsverhalten. Diese Studie liefert Hinweise für die Qualitätssicherung im Rehabilitationssport. Unterstrichen werden beispielsweise die Anforderungen an Übungsleitende, beispielsweise im Hinblick auf methodisch-didaktische Fähigkeiten und Fachwissen. Befunde aus der medizinischen Rehabilitation untermauern dies. Zudem werden im Rahmen der Prozessqualität zum Beispiel inhaltliche Aspekte betont, die bisher in der Rahmenvereinbarung zum Rehabilitationssport nicht aufgegriffen werden. Über das individuelle Erleben legen die Interviewten dar, worin sich Effekte von Rehabilitationssport zeigen. Die Notwendigkeit einer Evaluation wird hingegen nicht angesprochen.